Mit großer Sorge nehmen die Sprecherinnen der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) erneute Vorfälle von sexuellen Übergriffen bei Frauen und Kindern zur Kenntnis!
Die Vorfälle der Silvesternacht in Köln und anderswo haben zu internationaler Beachtung und einem Medienaufschrei ohne gleichen zum Thema „sexuelle Belästigung und sexueller Missbrauch“ geführt.
Nun ist der Verdacht bekannt geworden, dass Mitarbeiter einer Wachschutzorganisation in einem Wohnheim für asylsuchende Menschen in Köln ihren Arbeitsplatz dazu missbrauchten, Frauen und Mädchen sexuell zu belästigen, zu bedrängen und zum Geschlechtsverkehr zu zwingen. Am Mittwoch haben Frauen und Männer des Wohnheimes vor einer Außenstelle des Bundesamtes für Migration protestiert und in einem offenen Brief die Vorfälle geschildert. Mittlerweile wird gegen das Wachpersonal ermittelt.
Wir fragen uns: Wo bleibt hier der öffentliche Aufschrei? Warum wurden die Mindeststandards zum Schutz von Frauen und Kindern in den Unterkünften aus dem Asylpaket II gestrichen? Das ist ein ungeheuerlicher Vorgang, zumal es immer wieder dramatische Berichte von Hilfsorganisationen über die Erfahrungen von Frauen und Kindern auf der Flucht und in den Einrichtungen gibt. Die BAG hat schon im August 2015 einen Katalog zum Schutz der Frauen und Kinder in den Flüchtlingsunterkünften aufgestellt und ein bundeseinheitliches Schutzkonzept gefordert.
Jede Frau und jedes Kind benötigt Schutz vor sexueller Belästigung und Vergewaltigung, egal ob sie Deutsche oder Ausländer sind!
Frau Bundeskanzlerin, bitte sorgen Sie dafür, dass die Frauen und Kinder, die aus einer der gefährlichsten Region der Erde geflüchtet sind, in Deutschland gefahrlos leben können!