Das Präsidium des Deutschen Städtetags hat unmissverständlich klargestellt, welche große Bedeutung die kommunale Gleichstellungsarbeit für eine demokratische Gesellschaft hat.
In seinem Beschluss vom 16.9.2025 stellt das Präsidium fest, dass das Staatsziel der Gleichstellung der Geschlechter noch nicht erreicht ist und Frauen nach wie vor strukturell benachteiligt sind und dadurch ihre gesellschaftliche Teilhabe beeinträchtigt ist.
„Diese Feststellung deckt sich mit unseren Erfahrungen vor Ort und wird durch aktuelle Studien unter anderem zu den Themen Gewalt gegen Frauen, Verdienstunterschiede, Unterrepräsentanz von Frauen bei Führungspositionen und politischen Ämtern, Verteilung von Sorgearbeit u.v.m., belegt“, so Bundessprecherin Anja Wirkner.
Gleichstellungsarbeit darf nicht in Frage gestellt werden
Der Beschluss des Deutschen Städtetag ist ein wichtiges Signal an alle diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, Gleichstellungsbeauftragte unter dem Deckmäntelchen „Bürokratieabbau“ abzuschaffen oder in ein Ehrenamt zu schieben wollen. So wie zuletzt als Vorschlag aus dem Bundesland Sachsen. Es ist ein wichtiges Signal an die Kommunalpolitik, dass Gleichstellungsarbeit nicht aus Kostengründen abgeschafft werden oder durch Stundenreduzierung und Streichung von Ressourcen ad absurdum geführt werden darf.
Wir freuen uns über dieses klare Statement, indem eindeutig formuliert wird: „Die Arbeit der kommunalen Gleichstellungsstellen trägt wesentlich dazu bei über die Verwaltung hinaus für gleichstellungsrelevante Problemstellungen zu sensibilisieren, ihre Arbeit darf nicht geschwächt werden“ (Bedeutung der kommunalen Gleichstellungsarbeit, Beschluss des Präsidiums des Deutschen Städtetages 458. Sitzung am 16.September 2025 in Potsdam).
„Denn zunehmend erleben Kolleginnen vor Ort, dass ihnen Mittel und Personal gekürzt wird, das Gleichstellungsarbeit in Frage gestellt und sogar angegriffen wird. Angriffe die sich sowohl gegen die Arbeit, Aktivitäten aber auch gegen Gleichstellungsbeauftragte selber richten, geschehen sowohl im städtischen wie auch im ländlichen Raum. Dieser Entwicklung muss Politik und Gesellschaft entschieden und klar entgegentreten! Das Statement des Städtetages ist deutlicher Rückenwind für die kommunale Gleichstellungsarbeit“, bekräftigt Bundessprecherin Tinka Frahm.