Am 25.08.2024 ist unsere ehemalige Kollegin und Bundessprecherin Christine Weinbörner im Alter von 74 Jahren verstorben.
Christine war von 1990 bis 2012 Gleichstellungsbeauftragte in Krefeld. Hier leistete sie echte Pionierinnenarbeit – tatsächlich wollten die wenigsten Gemeinden Anfang der 90er wirklich Gleichstellungsbeauftragte. Es war ein hartes Brot, erste Frauenförderschritte dort zu installieren. Aber Christine ließ sich nicht entmutigen. Im Gegenteil, sie machte Mut, besonders in vielen Arbeitskreisen von Gleichstellungsbeauftragten regional und überregional. Das war sehr viel hilfreicher, als, wie von den Gegnern der Gleichstellungsbeauftragten erhofft, in Konkurrenz zu gehen. Das kannte man von Christine nicht.
Christine bereitete als Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen NRW u.a. Foren, Arbeitskreise und Materialien der Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der FrauenMesse Düsseldorf mit Rita Süßmuth, Herta Däubler-Gmelin und anderen wichtigen Persönlichkeiten dieser Zeit mit vor, sie war eine wunderbare Moderatorin und Gesprächspartnerin. Christine hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Gleichstellungsbeauftragten in NRW gesetzlich verankert wurden. Die Entwicklung eines Berufsbildes „Frauen/Gleichstellungsbeauftragte“ geht auf ihre Initiative zurück.
Tagungen zu aktuellen Themen wurden ausgebrütet und vorbereitet. Christine war Bundessprecherin in der Zeit von 1996 bis 1998. Sie bereitete dir Bundeskonferenz in Rostock vor und machte als Sachverständige in Ministerien und Parlamenten aktiv Frauenpositionen sichtbar. Dabei war spürbar, dass sie das mit Leib und Seele getan hat.
Sie prägte entscheidend die Arbeit der AG Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der BAG in der Zeit von 2000 bis 2006, analysierte deutlich und kritisierte scharf die Agenda 2010 und machte Mut, diese Positionen überall, wo es möglich war, zu vertreten.
Mit Christine verlieren wir eine auch in den letzten Jahren immer aufmerksame, zugewandte und aufrechte Begleiterin der Arbeit der BAG.
Wir trauern um eine wahre Pionierin der Gleichstellungspolitik!