Gender Award 2025 Preisträgerinnen stehen fest

Pressemitteilung

und Einladung zur Preisverleihung
 
Gender Award – Kommune mit Zukunft 2025
9. Mai 2025, 12.30 – 15.30 Uhr
im Bundesministerium BMFSFJ, Raum A 1.07, Glinkastraße 24, Berlin
 
 
                                                                                                                            Berlin, den 16.4.2025
Die Preisträgerkommunen stehen fest 
In der Kategorie Großstadt wird Magdeburg mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Münster erreicht den 2. Platz. In der Kategorie Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohner*innen kommt Kleve auf den 1. Platz und Verden (Aller) auf den 2. Platz.
Die ausführliche Begründung der Jury finden Sie am Ende des Dokuments
 
Demokratie braucht Gleichstellung
Gleichstellungsarbeit in den Kommunen ist das Fundament für eine moderne Gesellschaft. Gleichstellung ist ein gesetzlicher Auftrag und ist im Artikel 3, Absatz 2, GG verankert: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
Bei allen Preisträgerkommunen wird deutlich, dass die Gleichstellungsarbeit von Politik und Verwaltungsspitze unterstützt wird und nicht ausschließlich eine Sache von Gleichstellungsbeauftragten ist. Außerdem ist das Bestreben erkennbar, einen möglichst ausgeglichenen Anteil von Frauen in den politischen Gremien und bei Führungspositionen zu erreichen.

Vorbild Kommunen
Kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte tragen maßgeblich dazu bei, strukturelle Ungerechtigkeiten zu benennen und Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Zum Beispiel für geschlechtergerechte Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine herausfordernde Aufgabe, denn viele Frauen- und Gleichstellungsbüros haben zum Teil nur wenig Personal und Ressourcen.
Kommunen können wichtige Impulse geben, gesellschaftliche Transformationsprozesse zu fördern und mit guten Beispielen voran zu gehen. Erfolge müssen immer wieder aufs Neue verteidigt und neue Herausforderungen gemeistert werden. 

Gleichstellungsarbeit  unter Druck:
Antifeministische Tendenzen und mangelnde Finanzen erschweren die Gleichstellungsarbeit. Einige Kommunen haben sich nicht beworben, weil die Bemühungen um Gleichstellung rückläufig  und mit zu wenig Geld und Personal ausgestattet seien. Umso wichtiger ist es, besonders erfolgreiche und beispielhafte Gleichstellungsarbeit vor Ort zu würdigen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen lobt deshalb den Gender Award – Kommune mit Zukunft zum fünften Mal aus.

Programm Preisverleihung
12.00                   Ankommen und Anmeldung
12.30                   Begrüßung durch die Bundessprecherinnen
                            Grußwort der Bundesministerin (angefragt)                      
13.00                   Laudationes für die Preisträgerinnen
14.30                   Get together mit Sekt, Selter und Häppchen
15.30                   Ende der Veranstaltung
 
Zur Berichterstattung laden wir Sie herzlich ein.

Auf Wunsch vermitteln wir vorab Interviewpartner*innen aus den Kommunen oder der Jury.
Informationen: Gender Award , LinkedIn: BAG kommunaler Frauenbüros & Gleichstellungsstellen
Instagram: @gleichberechtigt und #genderaward und #genderaward2025

Presseanfragen: Anke Spiess, Tel: 0151/68171270, presse@gleichberechtigt.org
Bitte melden sie sich bis zum 2.5.2025 zur Preisverleihung an. Eine Akkreditierung ist notwendig!
 
Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung!
 
Anja Wirkner und Katja Henze
Bundessprecherinnen
 


Begründung der Jury zu den Preisträgerkommunen


Kategorie: Kommunen über 100.000 Einwohner*innen
 
1.      Preis Magdeburg
Die Bewerbung der Stadt Magdeburg hat alle Jury-Mitglieder gleichermaßen begeistert. „Der Gender Champion kommt aus dem Osten“ so die einhellige Meinung der Jury. Ausschlaggebend für die einstimmige Votierung für den ersten Platz war die umfassende und strategische Planung der Gleichstellungsarbeit. Dazu gehört der Beitritt zur Europäischen Charta, die Umsetzung von Gender Mainstreaming mit konkreten Maßnahmen, vom Gender Budgeting mit konkreten Zielzahlen und eine geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfeplanung. Die Jury hob hervor, dass Magdeburg verschiedene Lebenswirklichkeiten von Frauen – alleinerziehende Frauen, in der DDR geschiedene Frauen, Frauen mit Beeinträchtigungen bei Vorhaben und Aktivitäten der Verwaltung mitdenkt. Ein weiter Pluspunkt: die vielfältigen Maßnahmen zur Aktivierung der Stadtgesellschaft zum Thema Gleichstellung. Auch bei der Förderung der Gleichstellung innerhalb der Verwaltung und in der Politik geht die Stadt mit vielen guten Beispielen voran: wie z.B. einem Eltern-Kind-Zimmer für Ratssitzung mit Betreuungspersonal, einem hohen Frauenanteil in kommunalpolitischen Gremien, etc.. Für all das vergab die Jury der Stadt Magdeburg das Prädikat „Hervorragend“.
Frauenanteil in der obersten Führungsebene: 33%- 45%  (Bürgermeisterin, Dezernentin, Beigeordnete, etc.)
Politikerinnen in kommunalpolitischen Gremien: 25% – 33% (Stadtrat, Stadtparlament, o.ä.)


2.      Preis: Münster
Die Jury hat beeindruckt, wie die Stadt Münster es sich zur Aufgabe gemacht hat, Projekte und Maßnahmen  für die Bürger*innen und für die Beschäftigten der Verwaltung strategisch, partizipativ und nachhaltig zu planen und umzusetzen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Förderung der Beteiligung „stiller Bevölkerungsgruppen“ gelegt. Hervorgehoben wurde auch das Netzwerk Gender – Kinder und Jugendliche und das Gender Monitoring, durch das sich beispielsweise zeigt, dass es in Münster einen hohen Anteil von Vätern in der Elternzeit gibt. Als ausgesprochen positiv wurde außerdem die Einrichtung einer zusätzlichen Personalstelle für den Arbeitsbereich LSBTIQ* im Bereich Gleichstellung und die Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen bewertet. Auch die aktuellen Aktionspläne im Amt für Gleichstellung wurden von der Jury als besonders gewürdigt: Der 5. Aktionsplan der Europäischen Charta für Gleichstellung mit dem Schwerpunktthema Klima- und Gendergerechtigkeit und die Aktionspläne zur Umsetzung der Istanbul-Konvention und für LSBTIQ*. Die Jury bewertete Münster als „Vorbildlich“.
Frauenanteil in der obersten Führungsebene: 25%- 33%  (Bürgermeisterin, Dezernentin, Beigeordnete, etc.)
Politikerinnen in kommunalpolitischen Gremien: 33% – 45% (Stadtrat, Stadtparlament, o.ä.)
 
Kategorie: Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohner*innen

1. Preis Kleve
Besonders beeindruckt hat die Jury die thematische Vielfalt der Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten, die Kleve als kleine Kommune auf den Weg gebracht und umgesetzt hat. Dazu gehört zum Beispiel das Gewaltschutzkonzept, dass mit Beteiligung der Bürger*innen und Expert*innen entwickelt wurde. Auch dass die Stadt sich bei der Umsetzung der Istanbul Konvention konkret auf die Sicherheit im öffentlichen Raum konzentriert hat, hat der Jury außerordentlich gefallen – ebenso, dass Kleve eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, in der Gleichstellungsgesichtspunkte integriert und an der Bürger*innen beteiligt sind. Positiv bewertet wurden auch die umfangreichen Aktivitäten, um den Anteil der weiblichen Führungskräfte in der Verwaltung zu erhöhen, dass städtischen Maßnahmen einer Gleichstellungsprüfung unterzogen werden und dass Beschäftigte zum Thema Gleichstellung befragt werden. Die Jury wertete die Gleichstellungsarbeit der Stadt als „Hervorragend“ und hob die „tolle Strategieentwicklung in Kleve“ hervor.
Frauenanteil in der obersten Führungsebene: 0%- 10%  (Bürgermeisterin, Dezernentin, Beigeordnete, etc.)
Politikerinnen in kommunalpolitischen Gremien: 33% – 45% (Stadtrat, Stadtparlament, o.ä.)
 
 
2. Preis Verden (Aller)
Die Jury hat besonders die Bemühungen der Stadt Verden für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hervorgehoben: wohnortnahe Kitaplätze für alle, Angebot einer Notdienstbetreuung, Ganztagsbetreuung in Grundschulen mit zusätzlichen Angeboten in den Ferien – sind außergewöhnlich und beispielgebend für eine kleine Kommune, so die Jury. Punkten konnte Verden auch mit dem hohen Frauenanteil in der Politik und dem politischen Willen, wichtige freiwillige Leistungen aufrechtzuerhalten, um Gleichstellung zu fördern. Die Jury würdigte die Partizipationsmöglichkeiten für das Projekt Straßenbeleuchtung und die bedarfsgerechte Entwicklung der Familienzentren. Besonders begeistert hat die Jury, dass die Stadt neben den Sprachkursen mit Kinderbetreuung auch die Mobilität fördert, indem sie Fahrradkurse für Migrantinnen anbietet.
Frauenanteil in der obersten Führungsebene: 25%- 33%  (Bürgermeisterin, Dezernentin, Beigeordnete, etc.)
Politikerinnen in kommunalpolitischen Gremien: mehr als 45% (Stadtrat, Stadtparlament, o.ä.)
 

Die Jury:
•    Katja Henze, BAG-Bundessprecherin und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weißenfels
•    Dr. Stefanie Killinger, Deutscher Juristinnenbund
•    Lisi Maier, Bundesstiftung Gleichstellung
•    Judith Rahner, Deutscher Frauenrat
•    Dr. Dag Schölper und Klaus Schwerma, Bundesforum Männer
•    Renate Sternatz, DGB Hessen-Thüringen
•    Maria Unger, Gütersloh,  Bürgermeisterin a.D.
•    Cécile Weidhofer, Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft, EAF
•    Anja Wirkner, BAG-Bundessprecherin und Gleichstellungsbeauftragte des
     Landkreises Nürnberger Land

Hintergrund zum Wettbewerb
Ausgelobt wird der „Gender Award- Kommune mit Zukunft“ alle zwei Jahre von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen in Deutschland. Sie vertritt 1.900 kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte in Deutschland. Mit dem Gender Award wird besonders erfolgreiche und beispielhafte Gleichstellungsarbeit vor Ort gewürdigt. Gesucht wurden Kommunen, die eine besonders kreative und vorbildliche Gleichstellungsarbeit vor Ort umsetzen, Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern aufspüren und dauerhaft beseitigen.  



Presseteam
Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) 
kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen
Weydingerstraße 14-16 
10178 Berlin
Tel.:0151/68171270 
presse@gleichberechtigt.org
www.gleichberechtigt.org   

Pressemitteilung

hier gibt es die Pressemitteilung zum downloaden