Die frühere Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erfurt, Mary-Ellen Witzmann, hatte sich mit Mut und Haltung für die Rechte von Betroffenen von sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt am Theater Erfurt eingesetzt – und wurde dafür fristlos entlassen. Dagegen hatte Mary-Ellen Witzmann geklagt.
Nach langer, über anderthalbjähriger, rechtlicher Auseinandersetzung steht nun endlich fest: Die Stadt Erfurt zahlt an Mary-Ellen im Vergleich 430.000 Euro brutto Abfindung – ein deutliches Zeichen dafür, dass ihr Handeln nicht Unrecht war, sondern notwendig und richtig. Damit rehabilitiert die Stadt Mary-Ellen Witzmann. Durch die Einigung wird bestätigt, dass sie als Gleichstellungsbeauftragte im Rahmen ihrer Befugnisse gehandelt hat. Der derzeitig amtierende OB Andreas Horn stellt hierzu öffentlich ausdrücklich klar: „Ich bin froh, dass wir gemeinsam mit Frau Witzmann eine Lösung gefunden haben. Damit halte ich an den Gründen, die zu ihrer Kündigung geführt haben, nicht fest. Ich anerkenne ausdrücklich ihre bisher geleistete Arbeit und den Mut, den sie gezeigt hat.“
Wir als BAG haben Mary-Ellen Witzmann während dieser Zeit eng begleitet. Uns war es wichtig, dass unsere Kollegin in dieser schwierigen Situation solidarische Unterstützung findet. Ihr Einsatz zeigt: Wer für Gleichstellung einsteht, darf nicht allein gelassen werden.
- Die BAG Bundessprecherinnen Katrin Brüninghold und Dr. Marie Luise Löffler